Bündnis Ökolandbau Sachsen fordert: Der ökologische Umbau der Ernährungs- und Landwirtschaft muss mit der neuen GAP jetzt möglich werden!

Vor der Frühjahrs-AMK am 24.03.2021 unter Vorsitz des sächsischen Landwirtschaftsministers Wolfram Günther:

Bündnis Ökolandbau Sachsen fordert: Der ökologischeUmbau der Ernährungs- und Landwirtschaft muss mit der neuen GAP jetzt möglichwerden!

„Wir brauchen eine ambitionierte grüne Architektur, die Einkommensperspektiven für die Landwirtschaft mit substanziellen Beiträgen der Landwirtschaft zu Umweltschutz, Klimaschutz, Biodiversität und Tierschutz verbindet“, fordert die Sprecherin des Bündnisses Ökolandbau Sachsen, Dr. Lena Weik vom Ökoanbauverband Bioland. Das zuvor von den CDU-, SPD- und Die Linke-geführten Landes-Agrarministerien veröffentlichte Positionspapier mit Vorschlägen zur nationalen Umsetzung der Gemeinsamen Europäischen Agrarpolitik (GAP) findet sie unzureichend: „Ein Umsteuern kann mit diesen Vorschlägen nicht gelingen!“. Das Bündnis Ökolandbau Sachsen kritisiert die schwachen Ambitionen, die weitestgehend dem von Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner vorgelegten Entwurf zum GAP-DirektzahlungenGesetz entsprechen. Nicht mit einem „Weiter so“, sondern nur mit einem konsequenten Politikwechsel sind die Ziele des europäischen Green Deals im Umwelt- und Klimaschutz sowie die Flächenziele von EU, Bund und Ländern zum Ausbau des Ökolandbaus zu erreichen!

Zur Erklärung: Die Bundesregierung strebt in ihrer Nachhaltigkeitsstrategie und dem Koalitionsvertrag eine Ausdehnung der ökologisch bewirtschafteten Fläche in Deutschland auf 20 % der landwirtschaftlichen Fläche, die EU-Kommission sogar auf 25 % der landwirtschaftlichen Fläche der EU bis 2030 an. Mit 7,5% ökologisch bewirtschafteter Fläche (laut sächsischem Agrarbericht 2020) ist Sachsen von diesen Zielen noch meilenweit entfernt. In der GAPFörderperiode 2023 bis 2027 muss es nach Forderung des Bündnisses Ökolandbau Sachsen deshalb einen hohen und dynamisch weiter ansteigenden Umschichtungssatz von der ersten in die zweite Säule sowie ein dynamisch wachsendes Budget für die Eco-Schemes innerhalb der ersten Säule geben. „Hierfür müssen die pauschale Direktzahlungen von 2023 bis 2027 kontinuierlich abgeschmolzen werden“, stellt Kornelie Blumenschein, Geschäftsführerin Gäa e.V. klar und erklärt: „Denn die Direktzahlungen in ihrer bisherigen Form verhindern den ökologischen Umbau der Ernährungs- und Landwirtschaft. Dieser ist dringend nötig, um unsere Lebensgrundlagen zu erhalten und den derzeitigen extremen Artenschwund in der Tier- und Pflanzenwelt aufzuhalten. Der Ökolandbau mit seinen positiven Auswirkungen auf unsere so
notwendig benötigten Naturressourcen ist hierfür ein wichtiger Baustein.“


Hintergrund
Die Bundesregierung strebt in ihrer Nachhaltigkeitsstrategie und dem Koalitionsvertrag eine Ausdehnung der ökologisch bewirtschafteten Fläche auf 20 % der landwirtschaftlichen Fläche bis 2030 an. Ausgehend von 1,61 Mio. ha und einem ungefähren Flächenanteil von knapp 10 % (Stand 31.12.2019) muss die Zielfläche um 1,72 Mio.ha auf rund 3,3 Mio. ha gesteigert werden. Daraus resultiert für den Zeitraum Januar 2020 bis Ende 2030 ein notwendiger jährlicher Zuwachs
von 156.000 ha – ein linearer Anstieg in den darauffolgenden elf Jahren vorausgesetzt. Dieser Bündnis Ökolandbau Sachsen jährlich notwendige Flächenzuwachs wurde in den letzten fünf Jahren nur in 2016 mit einem Plus von 162.482 ha erreicht. Seitdem liegen die bundesweiten Hektarzuwächse mit 121.831 (2017), 124.870 (2018), 115.801 (2019) und 85.000 (2020, vorläufige Schätzung des BÖLW) deutlich unter der notwendigen Zuwachsrate. Das Bündnis Ökolandbau Sachsen ist die Landesvereinigung der Öko-Anbauverbände in Sachsen. Als Verbund der Öko-Verbände Biokreis, Bioland, Biopark, Demeter, Gäa und Naturland und vertreten wir die Interessen des ökologischen Landbaus in Sachsen.

Pressekontakt

Bioland Landesverband Ost e.V., Dr. Lena Weik, 01683 Nossen
Tel.: 030 629047613, E-Mail: Lena.Weik@bioland.de
Gäa e.V. - Vereinigung ökologischer Landbau, Kornelie Blumenschein, 01099 Dresden
Tel.: 0351 4031918, E-Mail: k.blumenschein@gaea.de